Diese unglaublich dynamische Skulptur verdichtet bestimmte Vorstellungen über das sich beschleunigende Universum.
Ansprache von Adam Riess (Nobelpreis für Physik 2011) anlässlich der Premiere 2014 in Rom

Das Heaven's Carousel geht aus einer außergewöhnlichen Zusammenarbeit mit dem Hubble Space Telescope hervor und ist maßgeblich von einer der zentralen Entdeckungen des Raumteleskops inspiriert: die beschleunigte Ausdehnung des Universums. Beim Heaven's Carousel wird jedoch nicht Licht, sondern Töne beschleunigt, die sich im Raum auf ganz besondere Weise mischen und ein ganz eigenes Klanguniversum kreieren. Durch die Rotation der 36 illuminierten Klangquellen, die an einer Krankonstruktion bis in 10 Meter Höhe mit einer Spannweite von bis zu 16 Metern über den Köpfen der Zuhörer kreisen, verändern sich die Tonhöhen kontinuierlich. Aufgrund des Doppler-Effekts klingt ein Ton höher, wenn er auf den Besucher zufliegt, und tiefer, wenn sich die Klangquelle wieder entfernt. Der Clue dieses Klangbeschleunigers ist, dass der Effekt im Zentrum aufgehoben ist, je mehr sich der Besucher nach außen bewegt aber immer mehr zum Tragen kommt und einen oszillierenden mikrotonalen Klangteppich kreiert. Der Physiknobelpreisträger Adam Riess unterstrich in seiner die Eröffnungsrede zur Premiere 2014 in Rom, dass so in der immersiven Licht- und Soundskulptur wichtige astrophysikalische Entdeckungen ihren musikalischen Widerhall finden.

Trailer Cold HarmoniesKöln 2021

Rainer Nonnemann: Einführung zu den Cold HarmoniesKöln 2021

Hubble Cast anlässlich der Premiere des Heaven's Carouselin Rom 2015

Wie ein Naturlaut. Eine Humoreske nach Gustav Mahler für das Heaven's CarouselBad Reichenhall 2021

Auch der Musikwissenschaftler Rainer Nonnenmann zeigt sich anlässlich der Präsentation der Cold Harmonies an Ostern 2021 in St. Gertud in Köln fasziniert und hebt das besondere Ineinanderwirken von Raum und Zeit hervor: "Durch reine mechanische Rotation erleben wir so etwas wie eine Amplituden- und Frequenzmodulation, was die ganze Klangcharakteristik noch einmal auf eine ganz eigenartige Weise neu transformiert." Die vergangenen Präsentationen haben gezeigt, dass diese mikrotonale Musik ein Publikum aller Altersgruppen in ihren Bann zieht.

Kurzer Rückblick auf vergangene Präsentationen

Premiere feierte das Heaven's Carousel im März 2014 anlässlich der vierten Hubble Space Telescope Conference im Palmengarten der Accademia dei Lincei in Rom. Seither konnte es in verschiedenen Präsentationen vom amerikanischen Baltimore im Rahmen des 25. Geburtstages von Hubble Space Telescope über Karlsruhe (Globale)) und Offenburg - Roths Schwarzwälder Heimat - gezeigt werden. Ein besonderes Erlebnis war die erste Indoor-Präsentation in der von Gottfried Böhm erbauten Kirche St. Gertrud in Köln. In Kooperation mit dem SFB 956 der Universität zu Köln, der sich mit den Bedingungen der Sternentstehung beschäftigt, hat Tim Otto Roth eine faszinierende akustische Reise durch die kalten Gas- und Staubwolken des Orion-Nebels komponiert.
Eine besondere Erfahrung war für den Komponisten Tim Otto Roth auch, das Heaven's Carousel symphonisch als Orchester zu verwenden: Im Sommer 2021 ist mit der Humoreske auf Mahlers 1. Symphonie Wie ein Naturlaut eine Komposition entstanden, die die Stimmen von zwei Sängerinnen, sowie Klänge von Trompete und Alphorn auf dem Heaven's Carousel in Rotation versetzt.

Weitere Präsentationen sind in Vorbereitung und werden hier angekündigt.