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flora domestica (1998 – 2016)

Das Schlagwort von der ‚Physik der Kunst' verweist auf ein zentrales Moment im künstlerischen Schaffen Tim Otto Roths: die Auseinandersetzung mit Raum, die oft mit der Erkundung von Schattenwelten einhergeht. Geprägt ist sein Ansatz von der revolutionären Veränderung der Welt wissenschaftlicher Bilder durch die Entdeckung Wilhelm Röntgens. Roth verfährt ähnlich wie ein Radiologe und positioniert Gegenstände direkt auf lichtempfindlichem Material und hält die projizierten Schatten auf mittelbare Weise fest. Er entwickelt damit ein subtiles Spiel von Nähe und Ferne, die einem die Besonderheiten der Schattenbildräume vor Augen führt: Tim Otto Roths Arbeiten entstehen in absoluter Dunkelheit, der Film wird teilweise um die Pflanzen geschmiegt und das Licht kommt nicht aus der Ferne, sondern wird direkt an die Pflanze gehalten. Damit entsteht eine neue Ästhetik, die eines enormen Fingerspitzengefühls bedarf, denn die Komposition kann nur ertastet werden. Lediglich das Aufblitzen des Lichts lässt den Künstler einen kurzen Blick auf das Arrangement werfen. Der Zyklus flora domestica führt in eine äußert farbenfrohe Schattenwelt der heimischen Flora und zeigt, dass Schatten keineswegs ein reines schwarz-weißes Phänomen sind.

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